Natürlich Düngen

Natürlicher Kreislau
Grafik: © Franz Gemeiner

„Warum sollte ich eigentlich in meinem Garten düngen, in der Natur düngt ja auch niemand“ , sagen viele Gartenbesitzer. Es stimmt auch, keiner geht in den Wald und düngt die Pflanzen und diese sind trotzdem gesund und vital. Die Natur hat es so eingerichtet, dass sich die Pflanzen von selbst düngen. Es ist ein natürlicher Kreislauf der Natur, der die Nährstoffe in den Boden bringt. Das funktioniert ganz einfach. In der Wachstumsperiode brauchen die Pflanzen sehr viele Nährstoffe, die im Boden reichlich vorhanden sind. Wenn die Pflanzen die Wachstumsperiode abgeschlossen haben brauchen sie erst wieder etwas im Herbst. Damit sie sich auf den Winter vorbereiten können, holen sie sich aus dem Boden und auch aus dem Blattwerk wieder reichlich Nährstoffe, dann beginnen sich die Blätter zu verfärben. Die restlichen Nährstoffe, die sich noch im Blatt befinden und zu Boden fallen , sind die Nahrung für die Bodenorganismen, die das Material dann in Humus umwandeln. Die Pflanzen nehmen die verfügbaren Nährstoffe, durch den entstandenen Humus auf. Das ist der perfekte Kreislauf der Natur. Im Garten unterbricht man den Kreislauf durch Schnittarbeiten und Wegräumen von Laub.

Was ist jetzt zu tun: Wenn man noch nie gedüngt hat bzw. nur chemisch, muss man die Bodenlebewesen wieder zurückholen und das geht ganz einfach. Man streut die doppelte Menge eines Bodenaktivators auf, damit wieder genügend Leben in die Erde kommt. Dann brauchen die Bodenorganismen Nahrung, um Humus bilden zu können. Zum leichteren Düngen bei Obstbäumen und Sträuchern empfehle ich Baumscheiben anzulegen. Die Baumscheiben sollten mindestens halb so groß wie die Baumkrone (Strauchkrone) sein. Am besten wäre es, wenn die Baumscheibe genau so groß ist wie die Baumkrone bzw. Strauchkrone, damit die beste Aufnahme von Dünger erfolgen kann. Die Baumscheiben sollte man unkrautfrei halten, entweder durch regelmäßiges jäten oder durch Aufbringen von Rindenmulch (Achtung Rindenmulch braucht viel Stickstoff(N) daher zusätzlich mit Hornmehl düngen). Man kann auch schwach zehrende Pflanzen setzen z.B.: Kräuter. Auf die Baumscheiben kann man auch abgelagerten Kompost gleichmäßig aufstreuen. Durch den Kompost wirkt der natürliche Dünger (organischer), den man 2x im Jahr leicht in den Kompost einarbeitet als natürliches Depot. Es gibt verschiedene organische Dünger, wie „BIOVIN“, Rindermist, Pferdemist, gemischte Dünger,… . Man sollte beachten, dass der Dünger die Hauptnährstoffe Stickstoff(N), Phosphat(P) und Kalium(K) enthalten sollte. Deshalb ist Hornmehl nicht geeignet, weil dieses nur Stickstoff(N) enthält (nur bei Stickstoffmangel verwenden oder wenn Rindenmulch verarbeitet wurde). Viele Leute glauben dann, dass die Pflanzen jetzt perfekt versorgt sind. Dem ist aber nicht so. Man darf auf wichtige Spurennährstoffe wie Eisen, Kieselsäure, Calcium, Magnesium, Kalium,… nicht vergessen. Da die Nährstoffe in einem bestimmten Mengenverhältnis benötigt werden, begrenzt die Verfügbarkeit eines Elementes das Wachstum der Pflanzen (Minimumgesetz). Führt man dieses Element zu, steigert sich das Wachstum. Deshalb müssen wir noch mit Urgesteinsmehl oder „Pholin“ (Magnesium-Eisen-Langzeitdünger) arbeiten, damit wichtige Spurenelemente in Boden kommen. Obst und Gemüse werden schmackhafter und auch wir Menschen erhalten die wichtigen Spuren-elemente, die unser Körper braucht. Achtung man darf nicht sofort auf ein Wunder hoffen, die organischen Dünger brauchen länger bis sie wirken. Die Bodenorganismen müssen den Dünger noch verarbeiten – dieser ist ihre Nahrung. Deshalb etwas Geduld, wenn sie auf organischen Dünger umsteigen werden sie erst im nächsten Jahr Veränderungen merken. Die Natur braucht seine Zeit und wird sich bei ihnen mit vitalen und gesunden Pflanzen bedanken.

Ich wünsche viel Erfolg beim Gärtnern, ihr Gärtner Patrick Österreicher